»Sonntagsruheschänder in Berlin«

Kontrollgänge zur Einhaltung der SonntagsruheSonntagsruheschänder1_HandlungsgehilfenZeitung 7.1.1914

Sonntagsruheschänder2_HandlungsgehilfenZeitung 7.1.1914

»Handlungsgehilfen-Zeitung« vom 7. Januar 1914.

Die vierzehntägig erscheinende »Handlungsgehilfen-Zeitung« war das Organ des Zentralverbands der Handlungsgehilfen. Während der völkisch-antisemitische Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband Juden und Frauen die Mitgliedschaft verwehrte, versuchte die sozialdemokratische Konkurrenzorganisation – der Zentralverband – für die Rechte aller kaufmännischen Angestellten einzutreten. Die politische Ausrichtung der Verbände hätte unterschiedlicher nicht sein können. Im Hinblick auf ihre Kampagnen für die Interessen der Handlungsgehilfen gab es jedoch auch Parallelen: eine davon ist das Bemühen um die Einhaltung der Sonntagsruhe. Durch eigene Nachtkontrollen in den Nächten von Samstag auf Sonntag sollte gewährleistet werden, dass Firmeninhaber ihre Angestellten pünktlich und gesetzesgemäß vor dem Sonntag aus der Arbeit entließen. Glaubt man dem Artikel, erzielten diese Kontrollgänge meist die gewünschte Wirkung. Er vermittelt aber auch einen Eindruck von den langen Arbeitszeiten, die Angestellte ableisten mussten.

Link zur Quelle: »Handlungsgehilfen-Zeitung« 7. Januar 1914.