Antimilitaristische Versammlung in Condé-sur-l’Escaut

Karl Liebknecht nimmt an Friedensdemonstration in Frankreich teil

Gruppenaufnahme der antimilitaristischen Versammlung in Condé sur l'Escaut mit Karl Liebknecht, Jean Longuet, L. Vandersmissen, Pierre Delcourt, Maxence Roldes und anderen. Quelle: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Gruppenaufnahme der antimilitaristischen Versammlung in Condé sur l’Escaut mit Karl Liebknecht, Jean Longuet, L. Vandersmissen, Pierre Delcourt, Maxence Roldes und anderen. Quelle: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

In seiner 1915 veröffentlichten Polemik gegen den Krieg beschrieb Karl Liebknecht die Versammlung vom 12. Juli 1914, zu der er neben belgischen und französischen Vertretern der Sozialistischen Internationale eingeladen war:

»Die Straßen von Conde waren mit Guirlanden, Tafeln, Plakaten reich geschmückt, die in vielen Sprüchen Krieg dem Kriege predigten. Über 20.000 Arbeiter aus der französischen und belgischen Umgebung mit Hunderten von Fahnen und Standarten nahmen an dem Umzug durch das altertümliche Städtchen und an der anschließenden Versammlung teil, die auf einer Wiese vor den Toren stattfand.«[1]

Nach einem Bericht des Karlsruher »Volksfreunds« wurde er mit den Rufen »Vive Liebknecht!«, »Vive Bebel!«, »Vive Karl Marx!«, »Vive l’Internationale!« und »Vive l’Allemagne!« begrüßt.[2] In seiner Rede kritisierte er unnütze Staatsgrenzen und rief zum internationalen Klassenkampf gegen die Kriegshetzer auf. Am folgenden Tag fuhr Liebknecht weiter nach Paris, wo er zusammen mit Jean Jaurès die politische Lage erörterte.

[1] Karl Liebknecht, Klassenkampf gegen den Krieg! Material zum „Fall Liebknecht“, [Nachdruck] o.O. 1915, S. 3.
[2] »Volksfreund« (Karlsruhe) vom 18. Juli 1914.