»Die Lage der großstädtischen Arbeiterbevölkerung«

Immer mehr Arbeiterinnen und Arbeiter ziehen in die Städte

Statistik zum Arbeitsmarkt in ausgewählten Städten in der »Volksstimme« (Magdeburg) vom 3. Juni 1914.

Statistik zum Arbeitsmarkt in ausgewählten Städten in der »Volksstimme« (Magdeburg) vom 3. Juni 1914.

Im Zuge der Industrialisierung zogen große Teile der Bevölkerung innerhalb des Deutschen Reichs der Arbeit nach, vom Land in die Stadt. 1871 hatte es ganze 8 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern gegeben. Im Jahr 1910 zählte man bereits 48 dieser Großstädte. Die Urbanisierung führte gerade in den Ballungsräumen zu schlechteren Arbeits- und Lebensbedingungen. Durch den Zuzug wuchs das Problem der Arbeitslosigkeit. Daneben führte die steigende Nachfrage auch zu höheren Preisen für Lebensmittel und Mieten. Wie die Statistik der »Volksstimme« veranschaulichte, fiel die Entwicklung von Stadt zu Stadt recht unterschiedlich aus. Während sich die Lage im Jahr 1914 verglichen mit 1911 in einigen preußischen Städten sogar etwas entspannt hatte, waren Teuerung und Arbeitsplatzmangel in den beiden größten bayrischen Städten München und Nürnberg erheblich angestiegen.

Wer in der Stadt keine Arbeit fand, musste nach Auswegen suchen: Würstchenverkäufer mit zwei Kunden zwischen 1910 und 1914 (Bildausschnitt). Quelle: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Wer in der Stadt keine Arbeit fand, musste nach Auswegen suchen: Würstchenverkäufer mit zwei Kunden zwischen 1910 und 1914 (Bildausschnitt). Quelle: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Link zur Quelle: »Volksstimme« (Magdeburg) vom 3. Juni 1914.