Sozialdemokratinnen demonstrieren für das Frauenwahlrecht
1911 war der von der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz beschlossene Internationale Frauentag mit großem Erfolg zum ersten Mal begangen worden. Die Frauenrechtlerinnen zielten mit ihren Demonstrationen und Veranstaltungen nicht nur auf die Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts für Frauen ab, sondern stellten auch arbeitsrechtliche und geschlechtsspezifische Forderungen: den Achtstundentag, Arbeiterinnenschutz, Mutterschutz und Säuglingsschutz. Zum Vierten Sozialdemokratischen Frauentag am 8. März 1914 gab die Mitinitiatorin Clara Zetkin eine 16-seitige Flugschrift heraus. Diese informierte über die Bewegung, deren Ziele und deren theoretische Grundlagen. Vorkämpfer sozialistischer und frauenrechtlicher Ideen, wie der 1478 geborene Thomas Morus oder der 1772 geborene Charles Fourier wurden vorgestellt und aktuelle Forderungen formuliert. Zudem wurde über die Entwicklungen in den Nachbarländern berichtet, was die Internationalität der Bewegung verdeutlichte. Das aktive und passive Wahlrecht für Frauen wurde durch Sozialdemokraten in der Revolution 1918 eingeführt.
Mehr zu den Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenzen: Gerd Callesen, Die Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenzen und Dokumente.
Quelle zum Frauentag: »Volksstimme« für Magdeburg vom 10. März 1914 mit Kurzberichten aus einzelnen Städten und dem Ausland.