Österreichische Friedensnobelpreisträgerin erliegt Krebsleiden
Am 21. Juni 1914 starb Bertha von Suttner an Krebs. 1889 hatte sie mit dem Roman »Die Waffen nieder!« den ersten großen internationalen Bestseller der Antikriegsliteratur veröffentlicht. Für das Buch und ihr Engagement in der Friedensbewegung wurde sie 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Obwohl sie als Bürgerliche viele der politischen Ziele der Sozialdemokratie nicht teilte, erkannte sie in der Friedensarbeit einen zentralen Verbindungspunkt. Als sie von Wilhelm Liebknecht 1892 um einen Nachdruck ihres Romans im »Vorwärts« gebeten wurde, stimmte sie zu und verzichtete auf ein Honorar.[1] Von den bürgerlichen Kreisen war sie zusehends enttäuscht. Noch am 14. Mai 1914 hatte sie in ihr Tagebuch geschrieben, dass jetzt nur noch eine Macht in der Lage sei, den »Massenkrieg« zu verhindern – die Sozialdemokratie.[2]
[1] Vgl. Helmut Bock, Schreiben gegen die Katastrophe. Bertha von Suttner, in: Margrid Bircken/Marianne Lüdecke/Helmut Peitsch (Hrsg.), Brüche und Umbrüche. Frauen, Literatur und soziale Bewegungen, Potsdam 2010, S. 89–122, hier: S. 113f.
[2] Ebd., S. 120.
Link zur Quelle: »Lübecker Volksbote« vom 22. Juni 1914.