Maifeier 1914

Jubelfeier für Frieden, Arbeiterverbrüderung und Arbeiterrechte findet massenhaft Anklang

Plakat zur Maifeier 1914. Quelle: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Plakat zur Maifeier 1914. Quelle: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Traditionell feierten Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie den 1. Mai als Weltfeiertag der Arbeit. Wie in den Jahren zuvor waren auch 1914 die Forderung nach dem Achtstundentag, die Mahnung an den Weltfrieden und das Verdeutlichen des internationalen Charakters der Arbeiterschaft die zentralen Themen. Mit roten Nelken im Knopfloch und roten Halstüchern trug man sein Klassenbewusstsein zur Schau, obwohl das mancherorts im Vorfeld durch die Polizei untersagt worden war. In den Städten des Kaiserreichs versammelten sich Tausende Arbeiterinnen und Arbeiter, um mit Fahnen und Musik gemeinsam durch die Straßen zu laufen. Die Umzüge waren bis ins kleinste Detail organisiert, was Verkehrsprobleme und somit ein Eingreifen der Ordnungsmacht verhindern sollte. Anschließend traf man sich in Lokalen, Sälen und anderen Versammlungsorten, um Vorträge zu hören. Begleitet wurde die Feier durch ein buntes Unterhaltungsangebot mit Spielen, Vorführungen, Speisen und Getränken. Ohne es zu wissen, beging die Arbeiterbewegung 1914 ihren vorerst letzten großen Maifeiertag – die Mahnung an den Völkerfrieden sollte bald traurige Aktualität erlangen.

Aufruf zur Maifeier 1914 im »Lübecker Volksboten« vom 23. April 1914.

Aufruf zur Maifeier 1914 im »Lübecker Volksboten« vom 23. April 1914.

Der Achtstundentag war seit Beginn der Maifeiern eine zentrale Forderung der Arbeiterschaft. Postkarte zum 1. Mai 1914. Quelle: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Der Achtstundentag war seit Beginn der Maifeiern eine zentrale Forderung der Arbeiterschaft. Postkarte zum 1. Mai 1914. Quelle: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Link zur Quelle: »Lübecker Volksbote« vom 23. April 1914.

Mehr zum 1. Mai: Erinnerungsorte der Sozialdemokratie.