Arbeitersamariter treffen sich an Ostern
Die Ostertage des Jahres 1914 nutzten einige Kulturbewegungen der Arbeiterschaft für ihre jährlichen Bundestreffen. Während sich der Arbeiterschwimmerbund zum 15. Bundestag in Hamburg traf, versammelten sich die Arbeitersamariter im Kultur- und Gewerkschaftshaus »Tivoli« in Erfurt. Der Vorsitzende Emil Stein legte einen erfreulichen Tätigkeitsbericht vor. Der 1909 als Zusammenschluss von Arbeitersamariter-Kolonen gegründete Arbeiter-Samariter-Bund zählte bereits 6.000 Mitglieder. Dennoch: Die Arbeiterkulturbewegung war 1914 noch lange nicht so breitenwirksam wie zur Zeit der Weimarer Republik. Gegen Ende der 1920er Jahre engagierten sich 43.000 Menschen im Arbeiter-Samariter-Bund.[1]
[1] Vgl. Franz Walter, Auf der Suche nach dem Neuen Menschen. Sozialismus als Solidargemeinschaft und Kulturbewegung, in: ders./Felix Butzlaff (Hrsg.), Mythen, Ikonen, Märtyrer. Sozialdemokratische Geschichten, Berlin 2013, S. 190–202.
Links zu den Quellen: Bericht über das Treffen der Arbeiterschwimmer in der »Volkswacht« für Schlesien, Posen und die Nachbargebiete vom 16. April 1914; Bericht zum 3. Bundestag der Arbeitersamariter in der »Volksstimme« (Magdeburg) vom 16. April 1914.